Gesetzliche Grundlagen der anwaltlichen Berufsausübung in Deutschland
Der Beruf des Rechtsanwalts in Deutschland ist nicht nur eine juristische Tätigkeit, sondern ein Status, der durch eine Reihe von Rechtsakten streng geregelt ist. Um Rechtsanwalt zu werden und erfolgreich eine berufliche Tätigkeit auszuüben, reicht es nicht aus, eine juristische Ausbildung zu haben - man muss hohe Anforderungen erfüllen und eine ganze Reihe von Normen einhalten, die in Bundesgesetzen und Berufsordnungen festgelegt sind.
Welche rechtlichen Mechanismen stecken hinter der Glaubwürdigkeit des Anwaltsberufs? Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten rechtlichen Dokumente, die die Regeln für den Anwaltsberuf in Deutschland festlegen.
1. Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO)
Bundesrechtsanwaltsordnung - wesentlicher Inhalt:
- Regelt die rechtlichen Grundlagen der anwaltlichen Berufsausübung in Deutschland.
- Definiert die Voraussetzungen für die Zulassung zur Anwaltschaft (z.B. Ausbildung, Befähigung).
- Legt die Rechte und Pflichten von Rechtsanwälten fest, z.B. Unabhängigkeit, Verschwiegenheit, Interessenkonflikte.
- Bestimmt die Organisation der Anwaltskammern und der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK).
- Enthält Regelungen zum berufsrechtlichen Disziplinarverfahren.
2. Berufsordnung für Rechtsanwälte (BORA)
Berufsordnung für Rechtsanwälte - wesentlicher Inhalt:
- Regelt die beruflichen und ethischen Standards für Rechtsanwälte.
- Bestimmt das Verhalten gegenüber Mandanten, Kollegen, Gerichten und Behörden.
- Enthält Vorschriften zu Verschwiegenheitspflicht, Werbung, Interessenkonflikten und Mandatsführung.
- Regelt das Verhalten bei gemeinsamer Berufsausübung (z.B. in Anwaltskanzlei).
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3. Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG)
Rechtsanwaltsvergütungsgesetz - wesentlicher Inhalt:
- Regelt die Vergütung anwaltlicher Leistungen in gerichtlichen und außergerichtlichen Angelegenheiten.
- Enthält Gebührentabellen abhängig vom Streitwert und der Art des Verfahrens.
- Erlaubt individuelle Honorarvereinbarungen, z.B. auf Stundenbasis.
- Bietet die gesetzliche Grundlage für die Abrechnung und Geltendmachung von Gebühren und Auslagen.
4. Fachanwaltsordnung (FAO)
Fachanwaltsordnung - wesentlicher Inhalt:
- Regelt die Voraussetzungen für den Erwerb des Titels "Fachanwalt" (z.B. Fachanwalt für Strafrecht).
- Bestimmt Anforderungen an besondere praktische Erfahrungen und theoretische Kenntnisse.
- Vorschrift zur Teilnahme an Fachanwaltslehrgängen und zur jährlichen Fortbildung.
- Legt das Verfahren zur Antragstellung und Prüfung durch die Anwaltskammer fest.
5. Berufsregelungen der Rechtsanwälte der Europäischen Union (CCBE)
Berufsregelungen der Rechtsanwälte der Europäischen Union (CCBE) - wesentlicher Inhalte:
- Gelten für die grenzüberschreitende Tätigkeit von Anwälten innerhalb der EU.
- Formulieren gemeinsame europäische Berufsprinzipien wie Unabhängigkeit, Vertraulichkeit und Kollegialität.
- Verpflichtend für alle EU-Anwälte bei Tätigkeiten in anderen Mitgliedstaaten.
- Fördern die gegenseitige Anerkennung und Zusammenarbeit innerhalb des europäischen Rechtsraums.
6. Berufsrechtliche Regelungen der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK - Zusätzliche Erläuterungen und Auslegungshilfen
BRAK - wesentlicher Inhalt:
- Ergänzt die gesetzlichen Grundlagen (BRAO, BORA, FAO, RVG) durch Empfehlungen und Praxisleitlinien.
- Stellt berufsrechtliche Auslegungen, Hinweise und Kommentare zur Verfügung;
- Dient als Orientierung für Anwälte und Anwaltskammern bei der Anwendung des Berufsrechts;
- Enthält auch Informationen zur internationalen anwaltlichen Tätigkeit.